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Februar 2016 - Die Schlehe ( Prunus spinosa)   


Schlehen (Prunus spinosa)

Schlehen wachsen fast überall. Die dornigen Gehölze gedeihen an sonnigen Waldrändern, in Weinbergen und Hecken bis in die Höhenlagen der Alpen. Sie zählen zu den wertvollsten Vogelschutzgehölzen und sind eine der wichtigsten Nahrungsquellen für Bienen, Hummeln und andere Blütenbestäuber. Die tief blauschwarz gefärbten Früchte enthalten mehr Vitamin C als Zitronen und entfalten ein an Wildkirschen, Pflaumen und Mandeln erinnerndes Geschmacksaroma. Oft werden Schlehen auch zur Hangbefestigung an Böschungen gepflanzt. Im Garten ist Vorsicht geboten, denn der auch als Schwarzdorn bekannte heimische Strauch neigt zum Wuchern. Unerwünschte Wurzelausläufer müssen konsequent ausgerissen werden. Kräftiges Auslichten verhindert, dass die Sträucher zu dicht werden und man die Früchte im Inneren den Vögeln überlassen muss. Großfrüchtige Auslesen wie ‘Nittel’ können als schmalkronige Bäume erzogen werden. Alternativ bieten sich Wildpflaumen wie die  Hafer-Pflaume oder die in Süddeutschland häufiger angebaute Zibarte an. Beide sind jedoch nicht ganz so aromatisch wie Schlehen. Schädlinge wie die Pflaumen-Gespinstmotte können den robusten Wildfrüchten kaum etwas anhaben. Dennoch sollte man sie mit biologischem Raupenspritzmittel (z. B.Xentari) bekämpfen, damit sie nicht auf benachbarte Pflaumen- und Zwetschgenbäume übergreifen. Schlehen gelten auch als Wirte für das Scharka-Virus, obwohl sie dagegen resistent sind. Blattläuse können es jedoch leicht auf gefährdete Pflaumensorten übertragen.

30 kg Früchte pro Strauch

Auch nach Wintereinbruch bleiben Schlehen lange an den Zweigen hängen. Dabei werden die Gerbstoffe durch pflanzliche Enzyme allmählich abgebaut. In der Tiefkühltruhe lässt sich der Prozess nicht nachahmen. Eine besonders reiche Ernte fährt man nach langen, warmen Sommern ein. Pro Strauch sind Erträge bis zu 30 Kilogramm möglich. Kälte macht das Fruchtfleisch weicher und aromatischer, es bleiben aber so viele Gerbstoffe zurück, dass man die Früchte nur probeweise roh verzehren wird. Köstlich sind dagegen der im Dampfentsafter gewonnene tiefrote Saft und daraus bereiteter Sirup oder Gelee.
Tipp: 4 kg Beeren ergeben 1,5 bis 2 Liter Saft. Eine Handvoll Schlehen verleiht zudem süßen wie pikanten Gerichten eine feine, herb-fruchtige Note.

Robuste Verwandte

Zibarten, im süddeutschen „Zibärtle“ genannt, werden vor allem für hochwertige Obstbrände angebaut. Zibarten reifen zwischen September und Oktober. Das Fruchtfleisch ist weicher, der Geschmack erinnert aber eher an Schlehen als an Pflaumen. Hafer-Pflaumen (Prunus domestica subsp. insititia) sind ebenso winterhart wie Schlehen, tragen aber größere Früchte. Nach der Ernte, meist schon im September, verarbeitet man sie zu Kompott, Marmelade, Saft oder Gelee. Kirsch-Pflaumen (Prunus cerasifera), die Wildform der Kulturpflaumen, gibt es auch als gelbfrüchtige Auslesen. Wie die rotfrüchtigen Varianten schmecken sie roh zuckersüß, nach dem Einkochen überwiegt die erfrischende Säure.


Quelle: https://www.mein-schoener-garten.de

 

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